Montag, 5. Juli 2010

Lasst uns Seine Zeugen sein!

Susan Jacobys Meinungsstück über die evangelikale Bewegung in den USA ist ein Auszug aus ihrem Buch "The Age of American Unreason". Der Kommentar zeigt genüsslich auf, dass die Bibeltreue dort am üppigsten blüht, wo das Bildungsniveau am tiefsten liegt…
Quelle: SpiegelOnline / 01.07.2010


Schon Paulus sagte:
»wir aber predigen Christus als gekreuzigt, den Juden ein Anstoß und den Nationen eine Torheit (1. Korinther 1,23; Elb.CSV)
Warum hätte dies in der Zwischenzeit anders werden sollen? Wundert uns das wirklich? Im Kern geht es immer um die Person des Herrn Jesus Christus, von dem es heißt:
»Denn durch ihn sind alle Dinge geschaffen worden, die in den Himmeln und die auf der Erde, die sichtbaren und die unsichtbaren, es seien Throne oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Gewalten: Alle Dinge sind durch ihn und für ihn geschaffen.« (Kolosser 1,16; Elb.CSV)
Von Ihm weiß der Apostel an anderer Stelle zu berichten:
»Der, da er in Gestalt Gottes war, es nicht für einen Raub achtete, Gott gleich zu sein, sondern sich selbst zu nichts machte und Knechtsgestalt annahm, indem er in Gleichheit der Menschen geworden ist, und, in seiner Gestalt wie ein Mensch erfunden, sich selbst erniedrigte, indem er gehorsam wurde bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz.« (Philipper 2,6-8; Elb.CSV)
Wenn Sie darüber mehr wissen möchten, lesen sie bitte hier weiter.

An dieser Stelle möchte ich auf etwas anderes eingehen. Ich fürchte nämlich, dass uns Christen die intellektuelle Anerkennung manchmal wichtiger ist, als „außerhalb des Lagers, seine Schmach tragend“ zu sein (siehe Hebräer 13,13; Elb.CSV).
Man gibt viel auf theologische Titel, akademische Ehren, Ansehen der Person (!) oder will einfach nicht als "Depp" dastehen. Paulus hatte einst zu Füßen Gamaliels gelernt (siehe Apostelgeschichte 5,34 + 22,3). Aber der Apostel bezeugt:
»ja wahrlich, ich achte auch alles für Verlust wegen der Vortrefflichkeit der Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, um dessentwillen ich alles eingebüßt habe und es für Dreck achte, damit ich Christus gewinne.« (Philipper 3,8; Elb.CSV)

William MacDonald schreibt über 1. Mose 1:
»Im Anfang schuf Gott…« Diese ersten vier Worte der Bibel sind die Grundlage des Glaubens. Glauben Sie diese Worte, und Sie können alles Folgende in der Bibel ebenfalls glauben. […] Der göttliche Bericht setzt die Existenz Gottes voraus, anstatt sie beweisen zu wollen. Die Bibel hat einen besonderen Namen für die Menschen, die sich entschließen die Realität Gottes zu leugnen: Er lautet »Narr« (Ps 14,1 und 53,2).
Quelle: William MacDonald, Kommentar zum Alten Testament, 1. Auflage 2005, CLV, Bielefeld / Hervorhebung von mir

Gott möge Gnade schenken, dass noch einige Christen begreifen, was es heißt Seine Zeugen zu sein:
»Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch herabkommt; und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde.« (Apostelgeschichte 1,8; Elb.CSV)
So kommen wir wieder zurück zu dem womit wir begonnen haben: Im Kern geht es immer um die Person des Herrn Jesus Christus! Gott will, das wir Zeugen sind, Zeugen Jesu!
Kein (theologischer) Beweis. Zeugnis! Zeugnis der Wahrheit des Wortes Gottes, von dem der Herr der Gemeinde in Pergamus sagt, dass er selbst „das scharfe, zweischneidige Schwert hat“.
»Es steht geschrieben«, und was geschrieben steht, verfehlt nicht sein Ziel. Darin liegt die Stärke unserer Beweisführung. »Es steht geschrieben«, Gott hat es gesagt, und das ist genug.
[…]
Unser Herr wurde in allen Dingen versucht, in gleicher Weise wie wir, und hierin hat er Mitleid mit uns, aber er widerstand den Versuchungen, und darin ist er unser Vorbild. Wir müssen ihm folgen, wenn wir seine Siege mit ihm teilen wollen.
Quelle: Charles H. Spurgeon, Es steht geschrieben, Die Bibel im Kampf des Glaubens, 3. Auflage 2004, CLV, Bielefeld

Wenn wir siegen wollen, dürfen wir uns das Schwert das wir haben nicht nehmen lassen und noch weniger selbst zur Seite legen, weil wir meinen zusätzliche „Hilfen“ zu brauchen. Meine Lieben, in Wahrheit ist alles unnütz, es ist wie der Apostel Paulus sagte „Dreck“. Das kleinste Kind in dessen Herzen der Herr Jesus wohnt kann ein treuerer und wahrhaftigerer Zeuge für Ihn sein, als wir es manchmal waren. Geben wir uns doch keinen Illusionen hin. Es gibt genügend Geschwister die sich auf ihr „Wissen“ etwas einbilden, hochmütig sind das es kracht und sich mit einem geistlichen „Mäntelchen“ in scheinbarer Demut selbst betrügen. Aber es ist ein zweischneidiges Schwert und in erster Linie hat es uns zu beurteilen (vgl. Hebräer 4,12), bevor wir dieses Schwert sicher gebrauchen können. Dies dürfen wir nie vergessen!

Der Herr bezeugte der heuchelnden Menge, die eine Ehebrecherin vor Ihn schleppte ihre Schuld (siehe Johannes 8); »[…] Johannes hatte Herodes gesagt: Es ist dir nicht erlaubt, die Frau deines Bruders zu haben.« (Markus 6,18; Elb.CSV). Und Paulus sprach gegenüber dem Statthalter Felix über »Gerechtigkeit und Enthaltsamkeit und das kommende Gericht« (vgl. Apg 24,25).
Petrus bekannte:
»Und er hat uns befohlen, dem Volk zu predigen und ernstlich zu bezeugen, dass dieser der von Gott bestimmte Richter der Lebenden und der Toten ist.« (Apostelgeschichte 10,42; Elb.CSV)
Es ist interessant hier Spurgeon noch einmal zu hören, dessen Worte weit über seinen Tod hinaus nicht aktueller sein könnten:
Ein lieber Bruder hat mit großer Treue in der letzten Zeit immer wieder Artikel geschrieben, daß die Schwäche der neueren Predigt die sei, daß sie die Gerechtigkeit Gottes und die Bestrafung der Sünde ignoriere. Sein Zeugnis ist wahr, und das Übel, das er anspricht, ist unberechenbar groß. Wir können nicht jenen Teil der Wahrheit, der so dunkel und so ernst ist, auslassen, ohne die Kraft aller anderen Wahrheiten, die wir predigen, zu schwächen. Wir berauben die Botschaft von Jesus, »der uns aus dem zukünftigen Zorngericht errettet« (1. Thess. 1,10), ihres Glanzes und ihrer großen Dringlichkeit. Brüder, lassen Sie nichts aus.
Seien Sie aber auch mutig genug, unbeliebte Wahrheit zu predigen. Das Unheil, das verursacht wird, wenn wir dem Worte des Herrn etwas hinzufügen oder etwas davon abtun, mag nicht zu unserer Lebenszeit eintreffen; aber sollte es in einer anderen Generation zur Reife kommen, so würden wir ebenso schuldig sein.
Quelle: Charles H. Spurgeon, Es steht geschrieben, Die Bibel im Kampf des Glaubens, 3. Auflage 2004, CLV, Bielefeld

Viel Schuld wurde aufgehäuft, seid Spurgeon diese Worte sprach. Wir beklagen zurecht den erbärmlichen Zustand im Reich Gottes und in unseren Gemeinden. Und ich habe keinerlei Zweifel, dass es sich dabei um ein Gericht Gottes handelt, das Er - aufgrund unseres Versagens! - zulässt (vgl. 1. Petrus 4,17).

Deshalb lasst uns das Wort wieder nehmen und täglich das Werk als Beurteiler an unserem Herzen tun. Und dann lasst uns in dem Vertrauen darauf laufen, das es dieses Werk auch an den Herzen anderer zu tun vermag. So wie Zinzendorf einst dichtete:
Wenn dein Wort nicht mehr soll gelten,
worauf soll der Glaube ruhn?
Mir ist's nicht um tausend Welten,
aber um dein Wort zu tun.
Kostbarer, wundervoller Herr! Kostbares, wundervolles Wort!