Samstag, 5. Februar 2011

Verrat am Evangelium (JesusHouse Freiburg)

»So sind wir nun Gesandte für Christus, als ob Gott durch uns ermahnte; wir bitten an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott!« (2. Korinther 5,20; ElbCSV)
Der Apostel Paulus verstand sich als Gesandter für Christus. Man muss hierzu nicht viel erklären. Ein Gesandter (hier: Paulus) überbringt die Botschaft dessen der ihn sendet (Christus). Ist er treu, so überbringt er die Botschaft ohne Abstriche zu machen oder Dinge hinzuzufügen; Er überbringt allein das, was ihm sein Herr aufgetragen hat.
Was würden wir nun von einem Boten halten, der einen Teil der Botschaft unterschlägt? Wäre dies nicht Betrug an seinem Herrn? Betrug auch am Empfänger der Botschaft? Und nicht zuletzt Hochmut, weil man selbst am besten zu wissen meint, was als Botschaft ausgerichtet werden müsste.

Petrus bekannte einmal: »Und er hat uns befohlen, dem Volk zu predigen und ernstlich zu bezeugen, dass dieser der von Gott bestimmte Richter der Lebenden und der Toten ist.« (Apostelgeschichte 10,42; ElbCSV)

Und im Johannes-Evangelium steht: »Denn der Vater richtet auch niemand, sondern das ganze Gericht hat er dem Sohn gegeben (Johannes 5,22; ElbCSV) – lesen sie bitte auch die Verse 26-29!
„Man hat gezählt, dass von den 1.870 Versen, die direkte Aussagen Jesu enthalten, 13 % von Hölle und Gericht handeln. In mehr als der Hälfte der etwa vierzig Gleichnisse Jesu geht es um Gottes ewiges Gericht über Sünder.“ … „Über kein anderes Thema sprach Jesus häufiger als über Hölle und Gericht. Das Warnen vor der Hölle gehörte zu seiner Hauptbotschaft“ [1]
Ein anderer Vers aus dem Johannes-Evangelium sagt: »Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht glaubt, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.« (Johannes 3,36; ElbCSV)
Der Zorn Gottes ist Realität und kein Spiel. Hier geht es um Leben oder Tod. Der Herr Jesus Christus starb am Kreuz leibhaftig unter dem Gericht Gottes - der Gerechte für die Ungerechten. Gott selbst hat Seinen Sohn gegeben:
»Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.« (Johannes 3,16; ElbCSV)

Durch die Auferstehung hat Gott das sühnende und stellvertretende Opfer seines Sohnes völlig angenommen. Auf dem Areopag in Athen bezeugte Paulus deshalb vor den Versammelten:
»Nachdem nun Gott die Zeiten der Unwissenheit übersehen hat, gebietet er jetzt den Menschen, dass sie alle überall Buße tun sollen, weil er einen Tag festgesetzt hat, an dem er den Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat, und er hat allen den Beweis davon gegeben, indem er ihn aus den Toten auferweckt hat.« (Apostelgeschichte 17,30-31; ElbCSV)
John Nelson Darby schrieb einmal:
„Einerseits ist Gottes Zorn aufbewahrt gegen jede Gottlosigkeit, andererseits ist Seine Liebe in Christus geoffenbart worden. Es ist wirklich nicht schwer zu verstehen, dass die Verdammnis die notwendige Folge der Verachtung einer solchen Liebe und des Ungehorsams dem Evangelium gegenüber sein muss.“ [2]
Wie gewaltig ist die Liebe Gottes, der seinen eigenen Sohn hingab zu unserer Errettung. Die Abertausenden von (Tier-)Opfern des Alten Testaments sprechen im Hinblick auf das Kreuz davon, dass Blut vergossen werden musste. Und das Neue Testament bestätigt: »…ohne Blutvergießung gibt es keine Vergebung.« (Hebräer 9,22; ElbCSV). Von den Gläubigen heißt es darum: »Jetzt aber, in Christus Jesus, seid ihr, die ihr einst fern wart, durch das Blut des Christus nahe geworden.« (Epheser 2,13; ElbCSV)
Jedem Gläubigen muss klar sein, dass wir, die wir die ewige Verdammnis verdient hätten, aufgrund der Gnade Gottes in den Himmel kommen dürfen – weil der Herr »uns von unseren Sünden gewaschen hat in seinem Blut« (siehe Offenbarung 1,5; ElbCSV). Das Todesurteil eines heiligen Gottes stand gegen uns und es hätte seiner Gerechtigkeit Genüge getan es zu vollstrecken. Doch es war der Ratschluss seiner Liebe uns in Christus einen Weg zu geben begnadigt zu werden. Durch Sein vergossenes Blut wurde die Vergebung möglich!

Wenn wir diese gewaltigen Wahrheiten vor uns haben, wie beschämend ist es dann, wenn ein Prediger bei JesusHouse Freiburg wieder ausgeladen wurde, weil er von eben jenem Gericht Gottes sprach.
Bis hinein in die weltliche Presse reichte die Berichterstattung:
„…es werde ein Gericht geben. "Und dann Gnade dir Gott, wenn du kein Freund Gottes bist, dann hast du nämlich keine Chance!" Nur Jesus könne retten vor dem Zorn Gottes, ohne ihn könne kein Mensch bestehen. "Gott ist zornig, er ist ein Gott der Liebe, aber auch eifersüchtig – lies die Bibel!"“ [3]
„Sein Gott sei ein vergebender und kein zorniger“ [3], wird ein Mann zitiert, der die Veranstaltung aus Protest vorab verließ. Wenn wir uns noch einmal vor Augen halten, dass auf demjenigen „der Zorn Gottes bleibt“ (Präsens Aktiv!), der dem Sohn nicht glaubt, so redet dieser Mann wirklich von „seinem“ Gott – nämlich von demjenigen den er sich in seiner Fantasie erdacht hat. Der Schreiber des Hebräerbriefs dagegen weiß: »Es ist furchtbar, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen!« (Hebräer 10,31; ElbCSV).

Das hielt Norbert Aufrecht, Vorsitzender der ev. Allianz Freiburg nicht davon ab zu resümieren:
"Auch Mitarbeiter hätten die Verquickung von der Einladung zum christlichen Glauben mit einer Androhung von Gottes Gericht für unpassend empfunden. Steinhart habe damit „einem vorherrschenden Negativklischee von Evangelikalen entsprochen“." [4]
Damit schließt sich der Kreis. Wer als Gesandter die Botschaft des Evangeliums verkündet, der darf wirklich eine frohe Botschaft der Gnade und Liebe Gottes verkündigen. Der weiß aber auch um den Ernst dieser Botschaft, dass derselbe Herr Jesus Christus, der heute als Erretter wirkt, einmal als Richter wiederkehren wird. Es ist unlauter dies den Menschen zu verschweigen. Ebenso das Gott eben keine unverbindliche Einladung ausspricht, sondern gebietet (gr. paraggellō = auffordern, befehlen, gebieten) Buße zu tun. Und Er hat das Recht dazu, nicht nur als Schöpfer gegenüber Seinen Geschöpfen, sondern auch weil Er in Seinem Sohn den höchsten Preis bezahlt hat, um Menschen zu erretten.

Paulus musste einmal bekennen: »Denn suche ich jetzt Menschen zufrieden zu stellen oder Gott? Oder suche ich Menschen zu gefallen? Wenn ich noch Menschen gefallen wollte, so wäre ich Christi Knecht nicht.« (Galater 1,10; ElbCSV)
Er wusste, dass diese Botschaft des gekreuzigten Christus den Juden ein Anstoß und den Nationen (Heiden) eine Torheit sein würde (vgl. 1 Korinther 1,23). Und dies hat sich bis heute nicht geändert. Wehe denen, die sich nach ihren eigenen Begierden Lehrer aufhäufen (vgl. 2 Timotheus 4,3). Wer sich von der Wahrheit des Wortes abwendet, dem bleiben nur die Fabeln eines falschen humanistisch-postmodernen Evangeliums und einer billigen Gnade.

Die Liebe und die Gerechtigkeit Gottes sind gleichsam heilig und können nicht gegeneinander ausgespielt werden. Wenn wir dies bedenken, behalten wir die Ehrfurcht vor Ihm und Seinem Wort. Und wo uns Weisheit mangelt ist er gerne bereit sie uns zu schenken (siehe Jakobus 1,5).

[1] Hans-Werner Deppe, Wie wird es in der Hölle sein?, 2., bearbeitete Auflage 2007, Betanien Verlag, Oerlinghausen
[2] John N. Darby, Collected Writings Vol 7, Die ewige Pein
[3] Badische Zeitung, http://www.badische-zeitung.de/freiburg/viel-musik-und-viel-mission
[4] http://www.schneider-breitenbrunn.de/2010-12/evangelische-allianz-freiburg-laedt-evangelisten-aus/