Freitag, 23. Januar 2009

Zeichen und Wunder in unserer Zeit?

Ja, Gott kann auch heute noch Wunder tun, das möchte ich vorwegschicken. Und doch kennt die Bibel Zeiten von der Dauer weniger Jahrzehnte, in denen vielfach Wunder gewirkt wurden. Diese Zeiten sind dadurch gekennzeichnet, das Gott neue Offenbarungen einführte.

Als Gott das Gesetz gab, waren es Mose und Aaron die Wunder taten. Als Gott die Propheten berief waren es Elia und Elisa die Wunder taten. Und als Gott schließlich das Evangelium gab, waren es Jesus und die Apostel die Wunder taten.

Selbst von David, dem Mann "nach dem Herzen Gottes" (vgl. 1. Samuel 13,14) und einem Vorbild auf unseren Herrn Jesus Christus lesen wir nie das er ein Wunder tat.

Im Neuen Testament finden wir zu dieser Frage sehr eindeutig, dass die Wunder zum Ende der Apostelzeit hin abnehmen.

1) Als sich die Apostelgeschichte dem Ende zuneigt, finden wir Paulus im Gefängnis (siehe Kapitel 22), wo Petrus am Anfang noch von einem Engel befreit wurde.

2) Wo die Apostel am Anfang Kranke heilten (siehe z.B. Apg. 5) musste Paulus seine Mitarbeiter später krank zurücklassen:
»Trinke nicht länger nur Wasser, sondern gebrauche ein wenig Wein, um deines Magens und deines häufigen Unwohlseins willen.« (1. Timotheus 5,23; Elb)
»Erastus blieb in Korinth; Trophimus aber habe ich in Milet krank zurückgelassen.« (2. Timotheus 4,20; Elb)
Man beachte: Paulus empfiehlt Timotheus nicht etwa “mehr Glauben” zu haben, sondern schlicht ein Glas Wein gegen sein Leiden zu trinken.

3) Das Ephaphroditus geheilt wurde war nicht etwa “normal”, sondern Gottes Erbarmen (siehe Phil 2,25ff)

4) Die Heiden forderten überhaupt keine Zeichen, sondern die Juden, »weil ja sowohl Juden Zeichen fordern, als auch Griechen Weisheit suchen« (1. Korinther 1,22)

Im Gegensatz dazu berichtet uns die Bibel davon das gerade am Ende der letzten Tage vermehrt falsche Zeichen und Wunder geschehen werden (s. 2. Thessalonicher 2,9). Unter anderem sehen wir dies in der sogenannten Pfingst- und Charismatischen Bewegung mit ihrem Irr- und Schwarmgeist verwirklicht. Dieser "Schwarmgeist" hat sich übrigens durch die Jahrhunderte hinweg nicht verändert, schon Luther hat gegen diese Auswüchse gekämpft. Die "Wehen", wie Jesus die Entwicklung auf die letzten Tage hin bezeichnet, sind aber heute erheblich stärker wie damals. Verwundern wir uns darüber nicht und seien wir nicht ängstlich darüber.
»Denn wir wandeln durch Glauben, nicht durch Schauen« (2. Korinther 5,7; Elb)