Freitag, 20. Februar 2009

Warum Apologetik (Verteidigung des Glaubens)?

Lassen Sie mich einige Dinge zu den vergangenen Artikeln und meiner Intention dazu ausführen.

Bernhard Kaiser, der Gründer des Instituts für Reformatorische Theologie schrieb einmal:
Ich will nicht bestreiten, daß wir in der Endzeit leben und daß – nicht nur in der Endzeit, sondern zu allen Zeiten – Wachsamkeit und darum auch Apologetik geboten sind. Doch leben kann ein Christ nicht von der Abgrenzung gegen den Irrtum und der Verneinung der Welt. Er lebt nur von den Verheißungen des Evangeliums und im Glauben an Jesus Christus. Wer nicht an den Christus glauben will, der im Evangelium verkündigt wird und wer nicht aus Gnaden selig werden will, hat kein ewiges Leben und keine lebendige Hoffnung. Darum ist die rechte Erkenntnis Christi so wichtig und die aus ihr kommende Freude die Stärke des Christen. Sie allein bewahren vor den vielen Irrlichtern, die die Aufmerksamkeit der Menschen erregen. Sie sind das Motiv, wenn es gilt, Nachteile in Kauf zu nehmen oder für Christus zu leiden. Sie lassen einen getrost sein im Angesicht des Todes.
Erst wer der Welt vorgetragen hat, was Gott uns in Christus gegeben hat, kann rechte Apologetik betreiben. Die Erkenntnis Christi macht die Apologetik nicht überflüssig, aber sie rückt sie an den richtigen Platz. Sie soll nicht im Zentrum stehen, weder im Leben eines Christen noch im Dienst eines Pastors oder Theologen noch in den Themen einer Zeitschrift. Im Zentrum sollte kein anderer stehen als der gekreuzigte und auferstandene Christus. [1]

Die Grundlage jeder echten Apologetik liegt begründet in 2. Korinther 11,2
»Denn ich eifere um euch mit Gottes Eifer; denn ich habe euch einem Manne verlobt, um euch als eine keusche Jungfrau dem Christus darzustellen.« (Elb)
Apologetik ist kein Mittel zum Selbstzweck, zur Selbstgerechtigkeit oder gar Überheblichkeit, sondern es soll wie Paulus sofort danach ausführt die »Einfalt und Lauterkeit Christus gegenüber« bewahrt werden. Die Verführungen des Feindes stehen gegen die Wahrheit der Schrift.
»Denn wenn der, welcher kommt, einen anderen Jesus predigt, den wir nicht gepredigt haben, oder ihr einen anderen Geist empfanget, den ihr nicht empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, das ihr nicht angenommen habt, so ertrüget ihr es gut.« (2. Korinther 11,4; Elb)
Wachsamkeit ist notwendig und wir sind aufgerufen:
»Geliebte, glaubet nicht jedem Geiste, sondern prüfet die Geister, ob sie aus Gott sind; denn viele falsche Propheten sind in die Welt ausgegangen.« (1. Johannes 4,1; Elb)
Ist es nicht so wie der Apostel Paulus sagte? »..aus euch selbst werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen hinter sich her.« (Apostelgeschichte 20,30; Elb)

Wie könnten wir gleichgültig sein gegenüber den Irrtümern denen Geschwister verfallen sind? Für den „ein für allemal den Heiligen überlieferten Glauben zu kämpfen“ (s. Judas 1,3) kann doch niemals bedeuten Geschwister als Feinde zu betrachten. Vielmehr gilt; »wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit« (s. 1. Kor. 12,26a)
War nicht das der Grund warum Paulus sagte das er »drei Jahre lang Nacht und Tag nicht aufgehört habe, einen jeden mit Tränen zu ermahnen.« (s. Apg. 20,31; Elb)
Sicherlich sind wir aufgerufen Irrlehrer und sektiererischen Menschen klar abzuweisen (s. Titus 3,10-11), doch gleichzeitig sollen wir Geschwister im Geist der Sanftmut und Geduld überführen, zurechtzuweisen und ermahnen mit aller Langmut und Lehre wo dies notwendig ist (s. 2. Tim. 4,2).

Wenn es unser Wunsch ist die Gemeinde als eine keusche Jungfrau Christus darzustellen, gleichsam die Geschwister zurechtzubringen, gerade weil sie unsere Geschwister sind, dann haben wir wahrhaft einen Grund zur Apologetik. Es mag ein tränenreicher Dienst sein, wie wir an Paulus gesehen haben, lasst ihn uns dennoch tun als Dienst für die Erbauung des Leibes Christi - wissend das auch wir in der Gefahr stehen: »Daher, wer zu stehen sich dünkt, sehe zu, daß er nicht falle.« (1. Korinther 10,12; Elb)

Quelle:
[1] http://www.irt-ggmbh.de/026263978f0eb4601/026263979411f8504/02626397b30926710.html