Sonntag, 22. Juli 2012

Abigail, Aksa und andere Vorbilder

Nachdem wir in der Gemeinde am heutigen Tag einige Belehrungen zu 2. Könige 4,8-12 hören durften, liegt es mir am Herzen auf eine Sache hier einzugehen. Wir finden hohe Wahrheiten im Umgang der Frau mit Elisa, die wir auch auf den Umgang, den wir mit dem Herrn Jesus haben dürfen, anwenden dürfen. Ich will jedoch etwas Bescheideneres hier aufgreifen, da es meine vorangegangenen Einträge in wunderbarer Weise ergänzt.

Das Verhalten der Frau, wie wir es im erwähnten Bibeltext finden ist vorbildlich. Und so manches Mal zeigt uns die Heilige Schrift das überaus gesegnete Wirken einer Frau. Wie viele Frauen werden im Wort Gottes in bevorzugter Weise erwähnt, wobei wir von ihren Männern oft nur Randnotizen mitbekommen. (Aber seien wir gerecht: Wir finden natürlich auch ebensolch bevorzugte Männer).
Nehmen wir Abigail: »Und der Name des Mannes war Nabal, und der Name seiner Frau Abigail. Und die Frau war von guter Einsicht und schön von Gestalt; der Mann aber war hart und boshaft in seinen Handlungen, und er war ein Kalebiter.« (1. Samuel 25,3; Elb.CSV)
Ich bezweilfe das Nabal wusste was er an seiner Frau hatte. Und die weitere Geschichte zeigt uns sein unrühmliches Ende, über welchem hoch erhaben doch das einsichtsvolle Handeln seiner Frau steht. Sie vermochte David vor einem falschen Weg zu bewahren. Und David wusste sicherlich was er tat, als er nach dem Tod Nabals, um Abigail warb, um sie sich zur Frau zu nehmen.

Das bringt mich zu zwei weiteren Personen, die in der Schrift sehr positiv erwähnt werden.
»Und Kaleb sprach: Wer Kirjat-Sepher schlägt und es einnimmt, dem gebe ich meine Tochter Aksa zur Frau. Da nahm es Othniel ein, der Sohn des Kenas, ein Bruder Kalebs; und er gab ihm seine Tochter Aksa zur Frau. Und es geschah, als sie einzog, da trieb sie ihn an, ein Feld von ihrem Vater zu fordern. Und sie sprang vom Esel herab. Und Kaleb sprach zu ihr: Was hast du? Und sie sprach: Gib mir einen Segen; denn ein Mittagsland hast du mir gegeben, so gib mir auch Wasserquellen! Da gab er ihr die oberen Quellen und die unteren Quellen.« (Josua 15,16; Elb.CSV)
Durch Glauben hatte Othniel Kirjat-Sepher geschlagen und Aksa durch Glauben ein weiteres Stück des Landes Kanaan erworben. Sie war darin dem Vorbild ihres Vaters gefolgt, der zu Josua gesagt hatte: »Und nun gib mir dieses Gebirge, von dem der HERR an jenem Tag geredet hat; denn du hast an jenem Tag gehört, dass die Enakim dort sind und große, feste Städte. Vielleicht ist der HERR mit mir, dass ich sie vertreibe, so wie der HERR geredet hat.« (Josua 14,12; Elb.CSV). Wir dürfen daher gewiss sein, das Kaleb seiner Tochter und seinem Schwiegersohn gerne von dem Land gab.

Für uns hat dies alles eine geistliche Bedeutung, darf „Kanaan“ ein Bild sein für den geistlichen Reichtum, den wir in den himmlischen Örtern besitzen dürfen (siehe Epheser 4,22-24). Wohl dem Mann, der wie Othniel eine Frau sein Eigen nennen darf, die sich nach diesen geistlichen Reichtümern ausstreckt, um sie in dem gemeinsamen Wandel auf dieser Erde zu genießen.

Was ist mit Sara? Wir hatten an anderer Stelle von „dem verborgenen Mensch des Herzens in dem unvergänglichen Schmuck des sanften und stillen Geistes, der vor Gott sehr kostbar ist“ gehört. Und genau an der Stelle fährt die Bibel fort: »Denn so schmückten sich einst auch die heiligen Frauen, die ihre Hoffnung auf Gott setzten und sich ihren eigenen Männern unterordneten: wie Sara dem Abraham gehorchte und ihn Herr nannte, deren Kinder ihr geworden seid, wenn ihr Gutes tut und keinerlei Schrecken fürchtet.« (1. Petrus 3,5-6; Elb.CSV)
Ich möchte so manche Schwester hier einmal fragen, ob Sara für sie ein Vorbild ist? Die heiligen Frauen des alten Bundes, die uns hier vor Augen gestellt werden? Sie sollten es sein, denn die Schrift benennt sie als solche! Es besteht ein großer Unterschied zwischen einer Frau „von guter Einsicht“ und einer vorlauten, besserwisserischen Frau. Davon sprechen auch die Sprüche sehr deutlich:
»Eine tüchtige Frau ist ihres Mannes Krone, aber wie Fäulnis in seinen Gebeinen ist eine schändliche.« (Sprüche 12,4; Elb.CSV)
»Besser ist es, auf einer Dachecke zu wohnen, als eine zänkische Frau und ein gemeinsames Haus.« (Sprüche 21,9; Elb.CSV)
(siehe auch: Sprüche 21,19 + 25,24 + 27,15)
»Unter dreien erzittert die Erde, und unter vieren kann sie es nicht aushalten: … unter einer unleidlichen Frau, wenn sie geheiratet wird.« (Sprüche 30,21+23a; Elb.CSV)
Dann aber auch: »Eine tüchtige Frau, wer wird sie finden? Denn ihr Wert steht weit über Korallen.« (Sprüche 31,10; Elb.CSV)
Den extremsten Gegenentwurf, zu den Beispielen an geistlichen Frauen die wir hier betrachtet haben, finden wir wohl in Isebel, der Frau Ahabs, die das Böse in ihrem Mann fortwährend förderte und dazu ihre weibliche Stellung missachtete. (vgl. 1. Könige 21,25).

Was lernen wir also? Es gibt wunderbare Frauen unter den Gläubigen, die Gottes Willen folgend – gemäß ihrer Stellung – ihren Dienst tun und (sofern verheiratet) ihren Männern eine wirkliche Hilfe sind. Ein vernünftiger Mann wird – wie David – bereit sein auf den Rat einer Frau von guter Einsicht zu hören.

Es gibt aber auch abartige Abweichungen von Gottes Ordnungen, resultierend sowohl aus mangelndem Verständnis, als auch manches Mal aus offener Rebellion (Und zwar nicht nur bei Ungläubigen!).

Das Wort Gottes lässt uns darüber nicht im Unklaren, das dem Weg der Treue und des Gehorsams auch der Weg der Untreue und des Ungehorsams gegenübersteht. Welchem Weg wollen wir folgen?