Mittwoch, 24. Juni 2009

Verfolgung 3 - Der Feind in den eigenen Reihen

Nachdem wir uns in einem kurzen Überblick die Situation angesehen haben, der Christen weltweit ausgesetzt sind, haben wir uns in einem weiteren Schritt vergegenwärtigt worin dies ursächlich begründet liegt.
Wie schon angekündigt wollen wir uns nun mit den Gefahren beschäftigen, die von denjenigen ausgehen die sich zwar "Christen" nennen, letztlich jedoch einen „einen anderen Jesus predigen“ (s. 2. Kor 11,4).

Auch hier ist es gut die Worte unseres Herrn Jesus Christus der Betrachtung voranzustellen:
»Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Sehet zu, dass euch niemand verführe! Denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: Ich bin der Christus! - und sie werden viele verführen.

Und viele falsche Propheten werden aufstehen und werden viele verführen; und wegen des Überhandnehmens der Gesetzlosigkeit wird die Liebe der Vielen erkalten;

Denn es werden falsche Christi und falsche Propheten aufstehen und werden große Zeichen und Wunder tun, um so, wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen. Siehe, ich habe es euch vorhergesagt.« (Matthäus 24,4-5+11-12+24-25; Elb.)
Dreimal warnt der Herr Jesus in Seiner Endzeitrede vor Verführungen und dem Niedergang des Glaubens. Verführung hat nicht den Charakter offensichtlich zu sein, denn Satan weiß sich als „Engel des Lichts“ zu tarnen (s. 2. Kor 11,1-15); Deshalb warnt uns die Bibel wachsam zu sein (z.B. 1. Petrus 5,8-9 / 1. Korinther 16,11) – gerade auch im Gebet. »Beharret im Gebet und wachet in demselben mit Danksagung;« (Kolosser 4,2; Elb.).

Wir dürfen uns nichts vormachen, wir werden sehr eindeutig gewarnt vor „falschen Brüdern“ (Galater 2,4), „sektiererischen Menschen“ (Titus 3,10-11) und „betrügerischen Arbeitern“ (2. Korinther 11,13). »Und aus euch selbst werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen hinter sich her.« (Apostelgeschichte 20,30; Elb.)

Der Herr Jesus selbst warnte vor solchen als Er sagte:
»Hütet euch aber vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe.« (Matthäus 7,15; Elb.)
Und es ist erschütternd, was Er einige Verse später dazu ausführen muss:
»Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: Herr, Herr! Haben wir nicht durch deinen Namen geweissagt, und durch deinen Namen Dämonen ausgetrieben, und durch deinen Namen viele Wunderwerke getan? Und dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch niemals gekannt; weichet von mir, ihr Übeltäter!« (Matthäus 7,22-23; Elb.)
Das werden keine „reinen“ Namenschristen sein, die der Herr hier in die Verdammnis schicken muss, sondern Verführte die in ihrer Verblendung annahmen alles in Seinem Namen zu tun, obwohl sie nie Gemeinschaft mit Ihm hatten. Wie schrecklich ist das? Ich sehe nur eine „christliche“ Bewegung auf der Welt, auf die diese Beschreibung zutreffen könnte, die sich heute noch Weissagungen, Wunderwerken und Dämonenaustreibungen in "seinem Namen" rühmen würde.

Deswegen ist es so wichtig einen klaren Stand zu haben und sich nicht beirren zu lassen. Es ist meine tiefe Überzeugung das all´ die Niedergänge die sich vor unseren Augen abspielen und durch die Kirchengeschichte hindurch zu verfolgen sind, letztlich das Gericht Gottes darstellen. »Denn die Zeit ist gekommen, dass das Gericht anfange bei dem Hause Gottes; wenn aber zuerst bei uns, was wird das Ende derer sein, die dem Evangelium Gottes nicht gehorchen! Und wenn der Gerechte mit Not errettet wird, wo will der Gottlose und Sünder erscheinen?« (1. Petrus 4,17-18; Elb.)

Es stellt sich die Frage wo wir stehen.
Ein Daniel, ein Esra und ein Nehemia beugten sich tief vor Gott über das Versagen des Volkes Gottes (Dan 9, Esra 9, Neh 9). Sind auch wir dazu bereit? „Bei uns“, sagt Petrus - Erinnert uns das nicht an die Wirklichkeit des einen Leibes Christi?

Was aber nun können wir tun um vor Verführung bewahrt zu werden? A. W. Tozer meint:
Wir dürfen nichts unbesehen annehmen, was das Heil unserer Seele berührt. Isaak befühlte Jakobs Arm und hielt ihn für den Arm Esaus. Sogar die Jünger konnten den Verräter in ihren eigenen Reihen nicht entdecken; der Einzige, der wusste, wer er war, war Judas selbst. Der uns gut zuredende Genosse, mit dem wir so prima fertig werden und dessen Gesellschaft uns großes Vergnügen bereitet, kann ein Engel Satans sein, während der raue Mann, der uns Unbequemes sagt und den wir deshalb meiden, Gottes Prophet sein mag, der gesandt wurde, uns vor Gefahren und ewigem Schaden zu bewahren.
Darum ist es von entscheidender Wichtigkeit, dass Christen vollen Gebrauch von allen Hilfsmitteln machen, die Gott ihnen bereitstellt, damit sie nicht betrogen werden. Die bedeutsamsten von ihnen bilden zusammen einen sicheren Schutzschild: Glaube, Gebet, beständiges Nachdenken über die Heilige Schrift, Gehorsam, Demut, viel ernstes Überlegen und die Erleuchtung des Heiligen Geistes. [1]
Wollen wir das bedenken und die Abhängigkeit zu unserem Herrn nicht verlieren.

Quellenangabe:
[1] A.W. Tozer, Verändert in Sein Bild - Tägliche Andachten, 1. Auflage 2000, CLV, Bielefeld