Dienstag, 23. August 2011

Lese-Tagebuch - Eintrag 2

Buch: Gedanken über das Kommen des Herrn
Autor: Charles Henry Mackintosh (1820-1896)
Auflage: Neudruck 1984
Verlag: Ernst Paulus-Verlag, Neustadt
Seitenzahl: 139

Auch das zweite Buch, das ich hier über das Kommen des Herrn vorstellen will, spricht von den göttlichen Wahrheiten und betont: »Sie sind aufgezeichnet, um ihre eigene mächtige Wirkung auf die Seele auszuüben« (ebd., Seite 7)

Ein Punkt der manches Mal wenig beachtet wird, führt Mackintosh deutlich an, die »Tatsache der Abwesenheit Jesu in ihrer Bedeutung für den gegenwärtigen Zustand und das zukünftige Schicksal dieser Welt.« (ebd., Seite 11); »Dass das Maß ihrer Sünde voll und ihr Gericht besiegelt ist.« (ebd., Seite 15). Gleichsam spricht er von der »Gegenwart des Heiligen Geistes« und betont: »So ist der Heilige Geist also ein mächtiger Überführer für die Welt, aber ein göttlicher Sachwalter für die Versammlung« (ebd., Seite 16)

In aller Klarheit weist Mackintosh auf das Schriftwort hin, demnach der Herr – so wie Er zum Himmel aufgefahren ist – auch wiederkommen wird. Und im Hinblick auf den 1. Thessalonicherbrief, »dass kein Schreiben des Apostels Paulus so viel vom Kommen des Herrn enthält, wie gerade dieser an die kurz zuvor erst bekehrten Thessalonicher gerichtete Brief.« (ebd., Seite 25) Von Beginn des Glaubenslebens an, soll das Herz des Gläubigen also von dieser Wahrheit erfüllt werden. Gibt es einen noch stärkeren Beweis, dass es hier nicht um bloße Theorie geht, sondern um Praxis?

Wie wir schon bei Frank Wallace gesehen habe, so betont auch Mackintosh, dass es keiner geschichtlichen Ereignisse mehr vor dem Kommen des Herrn für die Seinen bedarf. Die Unsicherheit die gerade in diesem Punkt herrscht, rührt von der mangelhaften Unterscheidung gegenüber dem „Tages des Herrn“ her. Bruder Mackintosh warnt hier deutlich vor einer »Vermengung des „Tages des Herrn“ mit dem „Kommen des Herrn“ für Seine Versammlung« (ebd., Seite 32), die »dadurch ihrer himmlischen Sehnsucht und Zuneigung« (ebd., Seite 42) beraubt würde.

Und wieder – hier sei nur eine Stelle exemplarisch wiedergegeben – wird unser Blick auf die praktische Bedeutung dieser wunderbaren Erwartung gerichtet:
»Die Hoffnung der baldigen Wiederkehr des Herrn übt, wenn die Seele sie in Kraft besitzt, einen heiligenden, reinigenden und alles ordnenden Einfluß auf unser christliches Leben und Betragen und auf unseren Charakter aus.« (ebd., Seite 44; Hervorhebung von mir)

Wie herrlich wird unser Blick auf das Wesentliche gerichtet »die Erwartung einer wolkenlosen Herrlichkeit und ewigen Glückseligkeit in der Gegenwart Gottes und des Lammes.« (ebd, Seite 76)

Nicht eingehen möchte ich auf die weiteren Unterscheidungen, die Bruder Mackintosh macht z.B. in Bezug auf die beiden Auferstehungen, das Gericht oder seine Ausführungen insbesondere zu Matthäus 24. Mit einer Ausnahme, dem Gleichnis über „Die zehn Jungfrauen“.
»Der Bräutigam verzog, und alle, ohne Ausnahme, verloren die Frische, den Eifer und die Kraft der Hoffnung Seiner Ankunft und schliefen ein.« (ebd., Seite 114). Mackintosh verweist auf die Langmut Gottes gegenüber den Verlorenen als Ursache für das Zögern des Bräutigams (vgl. Seite 137), um die Gläubigen danach aufzurufen: »Wacht auf! Laßt uns die Trägheit und den Schlummer weltlicher Bequemlichkeit und Selbstzufriedenheit abschütteln!« (ebd., Seite 115). Haben wir diesen Zuruf etwa heute weniger nötig als die Geschwister damals? Wohl kaum! Lasst uns einander gegenseitig ermuntern wachend auf unseren Herrn zu warten!