Freitag, 16. September 2011

Lese-Tagebuch - Eintrag 10 (Teil 3/3)

Buch: Als Frau zur Ehre Gottes leben – Eine Ermutigung zu biblischem Frausein
Autor: Rudolf Ebertshäuser

»Wenn die Frau ein Abbild der Gemeinde in ihrer Beziehung zu Christus ist, dann bringt sie mit dem Schweigen in der Gemeindeversammlung die rechte, gottgewollte Herzenshaltung der Gemeinde zum Ausdruck, die um ihren Herrn versammelt ist, um Ihn zu ehren und Sein Wort zu hören.« (ebd., Seite 105; vgl. Seite 133). Und: »Nach Gottes Plan sollte die Frau ein Abbild für die keusche, reine Brautgemeinde des Christus sein, die Christus in hingegebener Treue anhängt.« (ebd., Seite 139)
Es wäre gut, wenn solche geistlich begründeten Einsichten (hier zu Epheser 5) in der Debatte über die Stellung der Frau in der Gemeinde mehr Beachtung finden würden. Stattdessen wird der emanzipatorischen Selbstverwirklichung der Frau das Wort geredet. Das dabei der Herr, Jesus Christus, als Haupt der Gemeinde missachtet wird, ist die traurige Realität. Wenn wir deshalb mit der Frage konfrontiert sind, wie wir selbst dem Herrn nachfolgen wollen, so beginnt es damit Ihm den Platz in unserem Leben einzuräumen, der Ihm gebührt.
»Ich will aber, dass ihr wisst, dass der Christus das Haupt eines jeden Mannes ist, das Haupt der Frau aber der Mann, das Haupt des Christus aber Gott.« (1. Korinther 11,3; ElbCSV)
»Wir sehen hier eine Grundordnung der Autorität. Diese Ordnung gilt grundsätzlich in der ganzen Schöpfung, also nicht nur in der Gemeinde«»Hier geht es nicht um Mann und Frau in der Ehe (das finden wir in Eph 5,22-23), sondern um eine von Gott verordnete grundsätzlichliche Autoritätsabstufung.« (Ebertshäuser, Seite 108)

Wir brauchen hier nicht erörtern, dass die Welt dies anders beurteilt. Vielmehr interessiert mich die Frage was Gemeinde ist und das die Ordnungen Gottes – wenn schon nicht in der Welt – dann doch innerhalb der Gemeinde beachtet werden. Mittlerweile sollte auch klar geworden sein, das es nicht um eine erzwungene, sondern eine freiwillige, nicht um eine geringachtende, sondern um eine wesensmäßig begründete und bejahte Unterordnung geht. Auch hierin wird uns der Herr Jesus als Vorbild vor Augen gestellt. »Wenn Er, der doch Gott und Herr ist und mit dem Vater eins und Gott gleich ist (Joh 10,30; Phil 2,6), sich so unterordnet – sollten wir es nicht umso williger und entschiedener tun, die wir bloß nichtige Geschöpfe sind?« (ebd., Seite 109)

»Das tiefere Verständnis von Gottes Ordnungen kommt oft erst, wenn wir sie im Gehorsam ausleben!« (ebd., Seite 114)
Ich halte dies für eine entscheidende Herzensfrage. Es mag manche geben, die zwar Gottes Ordnungen ausleben, aber mit einem sehr zwiespältigen Herzen. Es ist jedoch ein großer Unterschied vorhanden zwischen Gehorsam und Formalität. Wir sollten uns nie mit dem formalen Einhalten von Gottes Geboten zufrieden geben, sondern lernen „von Herzen gehorsam“ (vgl. Römer 6,17) zu sein.
So schreibt der Bruder dann auch später:
»Wir können als Gläubige Gottes Ordnungen nur in der Kraft des Geistes ausleben, wenn wir im Glauben festhalten, daß unser Fleisch samt den Leidenschaften und Begierden mit Christus gekreuzigt ist (Gal 5,24), wenn wir in Selbstverleugnung und bewußter Gemeinschaft mit unserem auferstandenen Herrn leben.« (ebd., Seite 125)

Es ist überhaupt ein seelsorgerliches Buch, welches sich auch darum bemüht die »gründliche Reinigung unseres Herzensbodens von Steinen und allerlei Unkraut« (ebd., Seite 144) anzugehen. Der Bruder weiß um die ungeraden Wege, die sich auch bei Gläubigen finden lassen und zeigt wiederum (wie auch im Buch „Als Mann zur Ehre Gottes leben“) den guten, biblisch begründeten Weg auf und wie wir diesen zu gehen vermögen. Dabei wird uns wohl allen bewusst sein – ob Frau oder Mann –, »wir alle straucheln oft.« (siehe Jakobus 3,2a; ElbCSV). So trifft das Folgende natürlich auch für Männer zu, mag in diesem Zusammenhang aber doch ganz konkret den Frauen mit auf den Weg gegeben sein:
»Eine gläubige Frau, die nur halbherzig und mit faulen Kompromissen dem Wort Gottes gehorcht, wird immer im inneren Zwiespalt sein, unzufrieden und geistlich kraftlos – eine Frau mit geteiltem Herzen, unbeständig in allen ihren Wegen (vgl. Jak 1,8). In der Beziehung zum Herrn kann sie nicht wirklich Erfüllung finden, weil ihre Neigung zur Welt und ihren Wegen den Herrn und Seinen Geist betrübt.« (Ebertshäuser, Seite 204)
Wie viel an Unzufriedenheit, Kraftlosigkeit und Mangel an Erfüllung ließe sich wohl vermeiden, wenn alle Halbherzigkeit und alle Kompromisse aufgegeben werden würden? Ich frage mich das oft, nicht als jemand der in diesem allem etwa vollkommen wäre, aber doch aufrichtig, wenn ich sehe mit wie viel Mühen und Not beladen Gläubige dem Herren widerstehen. Sind es diese eigenen Wege wirklich wert? Gottes Wort warnt mehrmals: »Da ist ein Weg, der einem Menschen gerade erscheint, aber sein Ende sind Wege des Todes.« (Sprüche 14,12 und 16,25; vgl. Sprüche 21,2)

Wie nötig haben wir es doch unsere Wege ernsthafter vor Gott zu prüfen; mancher Weg der einmal gerade erschien, führte am Ende doch in die geistliche Verarmung. Wie sorglos wurde so manche Entscheidung im Leben getroffen, indem unser Herz uns betrog. Wenn ich diesen Wunsch am Ende äußern darf, dann sei es, dass wir doch immer mehr begreifen mögen, wie abhängig wir doch in allem von unserem Herrn Jesus Christus sind.
Die letzten Worte, die Martin Luther an seinem Todestag niederschrieb waren diese:

»Wir sind Bettler, das ist wahr.«