Freitag, 25. Juni 2010

Buße bei Gläubigen

»Ich überführe und züchtige, so viele ich liebe. Sei nun eifrig und tu Buße!« (Offenbarung 3,19; Elb.CSV)
So spricht der Herr Jesus zu der Gemeinde in Laodizea. An sieben Gemeinden lässt Er Sendschreiben richten und – bis auf Smyrna und Philadelphia – werden an alle Bußrufe gerichtet. Diese Rufe zur Umkehr gelten auch in unseren Tagen der Gnadenzeit, wenn Gemeinden, aber auch einzelne Christen abirren.

Die Gemeinde in Ephesus hatte die erste Liebe verlassen. Formell stand die Gemeinde gut, ihre Lehre stimmte, sie arbeitete für den Herrn, sonderte sich ab, prüfte die Geister… und doch war das Herz nicht in Ordnung.
Wie schnell geben wir eigenen Gedanken Raum? Wir tun das Richtige, aber aus den falschen Motiven heraus. Alles hat einen wunderbaren geistlichen Anschein – auch vor uns selbst. Man kann Menschen ein Theater vorspielen, sich selbst täuschen, aber nicht den Herrn Jesus.
»Jesus selbst aber vertraute sich ihnen nicht an, weil er alle kannte und nicht nötig hatte, dass jemand Zeugnis gebe von dem Menschen; denn er selbst wusste, was in dem Menschen war.« (Johannes 2,24-25; Elb.CSV)
Und davon ausgehend will uns der Herr wieder hin zu Ihm führen:
»Ein Knecht des Herrn aber soll nicht streiten, sondern gegen alle milde sein, lehrfähig, duldsam, der in Sanftmut die Widersacher zurechtweist, ob ihnen Gott nicht etwa Buße gebe zur Erkenntnis der Wahrheit und sie wieder nüchtern werden aus dem Fallstrick des Teufels, die von ihm gefangen sind, für seinen Willen.« (2. Timotheus 2,24-26; Elb.CSV)
Wenn Gott (dem Gläubigen) diese Erkenntnis der Wahrheit gibt, so erwartet Er Buße. Beides hängt untrennbar zusammen!

Viel Leid ist dadurch entstanden, weil man Verse der Bibel in einer unnüchternen Art und Weise verallgemeinert hat. Es ist richtig, das Gott durch Betrübnis zur Buße leiten kann:
»Jetzt freue ich mich, nicht, dass ihr betrübt worden seid, sondern dass ihr zur Buße betrübt worden seid; denn ihr seid Gott gemäß betrübt worden, damit ihr in nichts von uns Schaden erlittet.« (2. Korinther 7,9; Elb.CSV)
Es ist aber auch wahr, dass die Bibel den umgekehrten Fall kennt:
»Denn nach meiner Umkehr empfinde ich Reue, und nachdem ich zur Erkenntnis gebracht worden bin, schlage ich mich auf die Hüften. Ich schäme mich und bin auch zuschanden geworden, denn ich trage die Schmach meiner Jugend.« (Jeremia 31,19; Elb.CSV)
Es bedarf seelsorgerlicher Weisheit hier im Einzelfall zu unterscheiden. Mancher ist schon daran verzweifelt, weil man Reue von ihm erwartet hat, wo zuerst eine Umkehr stattfinden musste.

Gottes Wort zeigt uns: Gott gibt dem Gläubigen dort wo er abirrt Raum zur Buße. Und dort wo der Gläubige zur Buße kommt, kommt das geistliche Leben zurück.