Montag, 21. Juni 2010

Dürfen Frauen predigen V - Die Antwort

11. Womit begründet Paulus das „Schweigen der Frau“ in der Gemeindeversammlung?
»Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens, wie in allen Versammlungen der Heiligen. Die Frauen sollen schweigen in den Versammlungen, denn es ist ihnen nicht erlaubt zu reden, sondern sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz sagt.« (1. Korinther 14,33-34; Elb.CSV)
Wir sehen, das Paulus seine Anweisung mit der Gültigkeit der göttlichen Ordnung nach 1. Mose 3,16 begründet, welche wir hier als direkte Verweisstelle nennen müssen. Und auch die anderen Verse enthalten keinen einzigen Anhaltspunkt seine Argumentation zeitbedingt einordnen zu dürfen. Im Gegenteil zeigt seine Argumentation durch die verwendeten Prämissen (Schöpfungsordnung und Sündenfallverdikt) die Zeitunabhängigkeit der jeweils nachfolgenden Konklusion.
Wenige Verse weiter schreibt der Apostel:
»Wenn jemand meint, ein Prophet zu sein oder geistlich, so erkenne er, dass das, was ich euch schreibe, ein Gebot des Herrn ist.« (1. Korinther 14,37; Elb.CSV)
Es ist also schlicht unwahr und vermessen zu behaupten, Paulus hätte hier seine eigene Meinung dargelegt. Das was in den Versen davor geschrieben hat – so sagt er eindeutig – ist ein Gebot des Herrn!
Dies wird auch aus der Einleitung des Briefes deutlich, nämlich in den ersten beiden Versen:
»Paulus, berufener Apostel Christi Jesu durch Gottes Willen, und Sosthenes, der Bruder, der Versammlung Gottes, die in Korinth ist, den Geheiligten in Christus Jesus, den berufenen Heiligen, samt allen, die an jedem Ort den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen, ihres und unseres Herrn.« (Elb.CSV)
Es gilt auch heute noch, der Brief richtet sich an alle, „die an jedem Ort den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen, ihres und unseres Herrn.“. Es gibt keinen Zweifel, was Paulus schreibt gilt nicht nur auch uns, sondern hat klar die Inspiration des heiligen Geistes.

12. Womit begründet Paulus das Lehr- und Leitungsverbot für die Frau in der Gemeinde?
»Eine Frau lerne in der Stille in aller Unterordnung. Ich erlaube aber einer Frau nicht, zu lehren noch über den Mann zu herrschen, sondern still zu sein, denn Adam wurde zuerst gebildet, danach Eva; und Adam wurde nicht betrogen, die Frau aber wurde betrogen und fiel in Übertretung.« (1. Timotheus 2,11-14; Elb.CSV)
Paulus berücksichtigt hier sowohl die Zuordnung vor dem Sündenfall (Adam danach Eva), sowie die Zuordnung nach dem Sündenfall (Eva wurde zuerst betrogen). Aus dieser Begründung ersehen wir nochmals, dass das Sündenfallverdikt eben nicht aufgehoben wurde. Die Frau soll nicht über den Mann „herrschen“ (siehe Vers 12), da er nach Gottes Verfügung immer noch „Herr sein“ soll.

Wir haben es zwar eigentlich schon gesehen, aber dieses „Herr sein“ hat sehr wenig mit Machtausübung zu tun und sehr viel mit der Verantwortung des Mannes. Das ist in der Gemeinde nicht anders als in der Ehe.

Das lehrhafte Dienen in der Gemeinde ist mit dem Ausüben geistlicher Autorität verbunden. Dies geschieht durch unverfälschte Weitergabe der biblischen Lehre, als auch dem Achthaben auf die Lehre. Die Gemeinde soll den Führern (Elb., siehe Hebräer 13,17) gehorchen. Wir sehen, dass „lehren“, sowie lehrhafte Wortverkündigung, damit zu tun hat, dass Autorität ausgeübt wird, indem biblische Lehre in der Gemeinde bewahrt wird. Dieses Wächteramt ist ohne Autorität undenkbar.
Damit können wir klar sagen: Der Predigtdienst von Frauen ist mit Aussagen der Bibel, sowohl des Alten wie auch des Neuen Testaments, nicht vereinbar. Die Frauenordination setzt sich über gültige Verfügungen Gottes hinweg.

13. Schlussbemerkungen
Die Bibel betrachtet Männer und Frauen als absolut gleichwertig, dabei aber nicht als gleichartig. Jede Gleichmacherei – wie es der Feminismus versucht – zerstört die Schöpfungsordnung. Und ich bin überzeugt davon, das viel von dem Leid das wir heute in den Familien sehen durch diese Ideologie geschaffen wurde. Gott hat Mann und Frau geschaffen, damit sie gemeinsam die Aufgaben erfüllen, die Er ihnen zugewiesen hat. Sie können jedoch nur eine Einheit bilden, wenn jeder seine eigene Verantwortung sieht und wahrnimmt. Die Schöpfungsordnung Gottes ist weise, vollkommen und gut, auch wenn sie heute vielfach verspottet wird.

Wilfried Plock hat einmal etwas sehr eindrucksvolles gesagt. Er verwies darauf, dass diejenigen, die von „zeitbedingten Aussagen“ redeten die Prämisse hätten: Das gilt heute in unserer Gesellschaftsordnung nicht mehr. Und dann sagte er:
„Richtig! Aber es gilt in der Gemeinde Jesu! Unsere Gesellschaft richtet sich nach dem Zeitgeist, aber die Gemeinde Jesu richtet sich nach dem zeitlosen Wort Gottes.“
Es ist nicht unsere Aufgabe die Gesellschaft umzustürzen, aber wir sind verantwortlich dafür wie es in unseren Ehen und Gemeinden aussieht. Wenn wir Gottes Wort mit Füßen treten und gering achten (sei es in Fragen der Unterordnung, der Frauenordination oder der Gemeindezucht etc.), dürfen wir uns sicher sein, das wir die Früchte davon ernten werden. Nicht umsonst sagt Gottes Wort:
»Denn die Zeit ist gekommen, dass das Gericht anfange bei dem Haus Gottes; wenn aber zuerst bei uns, was wird das Ende derer sein, die dem Evangelium Gottes nicht gehorchen!« (1. Petrus 4,17; Elb.CSV)

Wir haben gesehen, dass der Dienst als Evangelisten, Hirten, Lehrer, Aufseher und Älteste Männern vorbehalten ist und wir müssen den Mut haben uns – als Gemeinde und als Einzelne – an die klaren biblischen Ordnungen zu halten; Und damit Zeugnis zu geben, dass Jesus der Herr ist!

14. Literaturempfehlung
Alexander Strauch: Die Revolution der Geschlechter - Gottes Plan für Mann und Frau, CLV 2001, ISBN 3-89397-286-2